Großer Einsatz für Ghana

Am Infostand der Textorschule herrschte großes Interesse.Die gebürtige Flammersbacherin hat vor 16 Jahren die "Nasco"-Arbeit in Ghana ins Leben gerufen und ist "total begeistert", dass sie von der Textor-Schule unterstützt wird. Eine weitere Zusammenarbeit ist bereits beschlossene Sache, eine Schulpartnerschaft nicht ausgeschlossen.
Beim ersten Aktionstag am Donnerstag herrschte an der Schule und in der Stadt reges Treiben. In den Pausen wurden Waffeln, türkische Pizza, Donuts, Crèpes und Getränke verkauft. "Das Angebot stieß auf große Resonanz bei unseren Schülern", berichtet Sabine Graben, die als Teamsprecherin der achten Schuljahre (Gymnasial- und Realschulklassen) das Projekt leitete. Schon heute ist sicher, dass es sich dabei "nicht um eine Eintagsfliege handelt". Die Lehrer und vor allem auch die sehr motivierten und interessierten Schüler streben weitere Projekte an. An einem Infostand auf dem Schulhof konnten sie erfahren, welche Arbeit "Nasco" im ghanaischen Abrafo leistet.
Nach der Schule zogen die Teenager mit ihrem Infostand zum Wochenmarkt, wo unter anderem auch 250 Lose für eine reich bestückte Tombola verkauft wurden. Ferner boten die Schüler alkoholfreie Cocktails an und sammelten mit Spendendosen für das Projekt in Afrika. Besonderes Aufsehen erregte die Gruppe durch Trommel-Einlagen und "Singen für Ghana" sowie die "laufenden Spendendosen". "Die Schüler haben hervorragend mitgezogen. Jeder konnte sich da einbringen, wo es ihm Spaß machte", lautete die Bilanz von Sabine Graben. Der "Kassensturz" ist noch nicht abgeschlossen, aber schon jetzt ist klar, dass Natilla Nersesyan und Stefan Weskamp deutlich über 1000 Euro nach Afrika überweisen können.
"Wir freuen uns über die riesige Beteiligung", sagte Sabine Graben. Diese Aktion sei der Startschuss für weitere ähnlich gelagerte Projekte gewesen. Auch die Schüler hätten äußerst positiv reagiert und zum Beispiel beim Info-Tag mit Stefan Weskamp "mucksmäuschenstill zugehört". Diesen Eindruck bestätigt Natilla Nersesyan, die das "tolle Engagement" der Schüler lobt, die sich intensiv auf das Projekt vorbereitet hatten. Die Aktion habe zweifellos eine "Verbundenheit mit Afrika" bewirkt.
1993 hatte die Flammersbacherin ihr Engagement für soziale Projekte in Ghana im Rahmen eines Jugendaustauschprogramms gestartet. Um bedürftigen Kindern noch wirksamer helfen zu können, gründete sie 1998 mit Stefan Weskamp das Hilfsprojekt Nasco, mit dem die Haigerer den Bau einer Schule für Abrafo nahe der Stadt Cape Coast förderten. Dank der Unterstützung durch Spenden arbeiten zehn Lehrer an der Schule, eine Köchin bereitet täglich eine warme Mahlzeit für 300 Kinder zu.
Auch die ärmsten Kinder können die Schule besuchen, da das Schulgeld durch Spenden finanziert werden kann. Weil Nersesyan und Weskamp ihre Aufwendungen vollständig selbst finanzieren, kommen alle Spenden ohne Abzug dem Hilfsprojekt zugute. Letztes Projekt war der Kauf eines Schulbusses, mit dem die Kinder in bis zu neun Kilometer entfernt liegenden Dörfern abgeholt werden können. Im vergangenen Jahr erhielt Natilla Nersesyan - "stellvertretend für alle Helfer", wie sie betont - den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
(Haigerer Kurier, 09.05.2009, Text: rst, Fotos: Sabine Graben).
Schüler sammeln am Haigerer Wochenmarkt Spenden für Gahna