Textorschule erhält Pultdach

Während in dem großen Gebäude kräftig gewerkelt wird, sind die Arbeiten an der Förderstufe mittlerweile abgeschlossen. "Die Schule sieht aus wie neu", freut sich Kerstin Weber, die kommissarische Leiterin der Bauabteilung des Lahn-Dill-Kreises. In einem dreistufigen Verfahren, das 2007 begann, war das Gebäude der fünften und sechsten Klassen aufwendig saniert worden. Unter anderem stand eine PCB-Sanierung auf dem Plan der Bautrupps. Diese "Polychlorierten Biphenyle" (PCB) sind ein organisches Umweltgift, das in der Textorschule hauptsächlich in den Fugen und den Fensteranschlüssen festgestellt wurde.

Rund zwei Millionen hat der Kreis in die Arbeiten investiert - und jetzt erstrahlt der Beton-Quader in neuem Glanz. Neue Fenster und Türen sowie ein freundlicher Anstrich mit bunten Farbtupfern lassen den Besucher nicht ahnen, dass der Klotz bereits 1972 gebaut wurde. Unter andrem wurden auch alle Böden und Decken entfernt und entsorgt. Im Erdgeschoss der Förderstufe - ehemals Physik-Fachräume - entstand ein Gemeinschaftsraum (Aula), den es bisher im F-Gebäude der Textor-Schule nicht gab. Hier können kleinere schulische Veranstaltungen stattfinden. Schließlich wurde ein neu erstelltes Brand-schutzkonzept umgesetzt. Dazu gehörten zum Beispiel der Einbau von Brandschutztüren sowie einer Hausalarmanlage.
Das Förderstufengebäude der Johann-Textor-Schule Deutlich älter als die Förderstufe ist der A-Trakt am Hofacker, in dem die Klassen sieben bis zehn untergebracht sind. Auch hier sind mehrere Bauabschnitte vorgesehen, wie Kerstin Weber auf Anfrage erläuterte. In den letzten Wochen wurden die Fassadenplatten abgeschlagen, so dass teilweise Ziegelwände zum Vorschein kommen. Nun soll die Fassade mit einer Dämmung versehen werden, um Heizkosten sparen zu können. Ersetzt wird das Flachdach des Komplexes, das nun ein leicht geneigtes Pultdach erhalten soll. Aus diesem Grund würde auch das Gerüst am ABC-Gebäude viel höher gebaut als die Außenwände der Schule, was manche Passanten mit Kopfschütteln quittierten. Spätestens, wenn die Leichtkonstruktion aus Aluminium und Stahl aufgebaut ist, werden die Zweifler erkennen, dass die Absicherung erforderlich war. Auch im Inneren des Gebäudes stehen diverse Arbeiten an. So erhält die Schule, in der über 1200 Kinder unterrichtet werden, eine moderne Pelletheizung. Ferner sollen Decken und Böden erneuert werden.

Der A-, B-, C- Trakt der Johann-Textor-Schule Kerstin Weber vermutet, dass die Arbeiten bis Ende 2010 dauern werden. "Lämbelästigungen werden sich nicht vermeiden lassen", stellte die Expertin fest und bat bei Schülern, Lehrern und Anliegern um Verständnis.

(Haigerer Kurier, 17.09.200,. Text und Fotos: rst.)