"Immer den Blickkontakt suchen!"

02-12Haiger, 12.02.2010.

Es kommt nicht immer nur darauf an, was gesagt wird. Oft ist auch wichtig, wie man sich ausdrückt und sein Anliegen "rüberbringt". Unter dem Motto "Rhetorik macht Schule" fand am Mittwoch ein Praxistag für die Jahrgangsstufe 10 des Gymnasialzweigs der Johann-Textor-Schule Haiger statt.

Referentin war Dr. Annette Lepschy, die an der Universität Münster (Centrum für Rhetorik, Kommunikation und Theaterpraxis) tätig ist und freiberuflich als Kommunikationstrainerin arbeitet. Was macht eine gute und überzeugende Rede aus? Warum ist freies Sprechen so wichtig? Mit diesen Fragen stieg Dr. Lepschy in ihren Vortrag ein, zu dem rund 50 Schüler in die Aula gekommen waren. Die Rhetoriktrainerin verdeutlichte den Jugendlichen, dass die Redekunst für Menschen aller Altersstufen und Schichten von Bedeutung sei. "Egal ob im Gespräch mit dem Vorgesetzten, bei einer Präsentation in der Schule oder einer Rede für die Vereinsfeier - jeder kommt früher oder später in eine Situation, in der rhetorische Kenntnisse von Vorteil sind", unterstrich die Dozentin.
Die Referentin Dr. Lepschy während ihres Vortrags.In einem kurzweiligen Vortrag - gespickt mit anschaulichen Beispielen und Demonstrationen - vermittelte sie den Zehntklässlern, worauf es bei einer gelungenen Rede ankommt. "Zunächst muss Eure Körpersprache ausdrücken, dass ihr Selbstvertrauen habt", erklärte Lepschy. "Ein fester Stand und eine offene Gestik sind die Voraussetzungen dafür. Außerdem solltet Ihr Euch um Blickkontakt mit den Zuhörern bemühen und auf eine freundliche und zugewandte Mimik achten." Auch eine deutliche Artikulation und ein übersichtlicher Stichpunktzettel seien entscheidend für den Erfolg.
02-12dIm Bezug auf Lampenfieber riet die freiberufliche Kommunikationstrainerin den Schülern, ihren Vortrag sorgfältig vorzubereiten. "Eine Grundspannung ist normal und zeigt auch, dass Ihr die Sache ernst nehmt", ermutigte sie die Teenager. "Wichtig ist, die Nervosität in den Griff zu bekommen. Das geht vor allem durch häufiges Üben und die richtige Atmungstechnik."
Neben Informationen und Tipps bekamen die Gymnasiasten auch die Gelegenheit, in kurzen Partner- oder Gruppenübungen das Gehörte anzuwenden und zu vertiefen.


(Haigerer Kurier, 12.02.2010, Text und Foto: D. Focking.)