Freundliche Begrüßung bleibt in Erinnerung

08-18aDieser Tag wird 203 Kindern und ihren Familien sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Mit einer bunten Veranstaltung in der Turnhalle begrüßte die Haigerer Johann-Textor-Schule gestern die neuen Fünftklässler, die in insgesamt acht Klassen eingeteilt wurden. Viele hundert Besucher füllten die im vergangenen Jahr renovierte Sporthalle, in der es keine freien Plätze mehr gab.

Die "Textorianer" hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das eindrucksvoll dokumentierte, wie kreativ und mitreißend Schulunterricht sein kann. Die ehemalige Klasse 6F5 begeisterte mit einem einstudierten Tanz nach Musik aus den "Hannah Montana"-Filmen. Die Klasse 7G4 präsentierte - unterstützt von einer Schülerband - Marit Larsens Hit.

08-18cDirektor Dr. Gerald Lohwasser sprach den Schülern Mut für ihren neuen Lebensabschnitt zu und las aus der Parabel "Das perfekte Herz" vor. Er verdeutlichte, es komme an einer Schule mit rund 1200 Schülern darauf an, "rücksichtsvollen Umgang miteinander zu pflegen". Den "Neuen" wünschte er eine positive Entwicklung an ihrer neuen Schule - auch wenn die neue Umgebung natürlich auch manchmal Strapazen mit sich bringe. Mit dem fünften Schuljahr beginnt das Stufensystem an der Textorschule, die 48 Klassen hat und zu den größten Schulen des Lahn-Dill-Kreises gehört. Die Mädchen und Jungen werden in Gymnasial- und Förderklassen aufgeteilt. "Drei Gebäudekomplexe geben viel Raum zur Entfaltung", versprach der Direktor.

Die Einrichtung setze auf das "Teammodell" (eine Lehrergruppe betreut Jahrgänge vom 5. bis zum 10. Schuljahr) und auf das projektorientierte Arbeiten. Die Schule setze auf eine gute Zusammenarbeit mit den Kindern und deren Eltern und sehe ihre Aufgabe in den drei Aspekten "Unterrichten, Erziehen, Beraten". Ziel der Schule sei "die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen". Der Kompetenz-orientierte Unterrichts-Ansatz sei aus skandinavischen Ländern bereits bekennt und erfordere schulintern ein neues Ausarbeiten der Lehrpläne. "Uns ist es wichtig, selbstständiges Arbeiten bei den Schülerinnen und Schülern zu fördern", erklärte der "Direx".

Nach einer Vorstellung der teilweise neuen und teilweise bereits "altgedienten" Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen informierte Förderstufen-Leiterin Dorothea Mengel-Wießner über die Prinzipien der Haigerer Förderstufe. Unter anderem wies sie darauf hin, dass Schüler bei Problemen in einzelnen Fächern regelmäßige Aufbaukurse besuchen können. Die Leiterin lobte den Förderverein der Schule, der zum Beispiel seit vielen Jahren die von zahlreichen Experten gelobte Mediothek finanziell unterstütze.

Der Vorsitzende des Elternbeirates, Hartmut Jaeger (Steinbach) appellierte bei seiner Begrüßung an die Eltern, "mitzumachen und sich einzubringen" und erläuterte zahlreiche Gründe für schulisches Engagement. "Sechs Jahre und damit rund 7200 Schulstunden warten auf die Kinder", sagte Jaeger. In dieser wichtigen Zeit dürfe es nicht erster Linie darum gehen, "dass unsere Kinder immer die Besten sind, sondern dass sie dabei sind". "Lassen sie uns darauf achten, dass unsere Kinder nicht Opfer unseres Ehrgeizes werden, sondern Freude am Lernen haben", rief Jaeger den Eltern zu. Eltern könnten einen Beitrag leisten, "dass unsere Kindern die vielen Stunden möglichst in positiver Erinnerung behalten".

Deshalb wolle der Elternbeirat alles daran setzen, "dass ein gutes Verhältnis zwischen Elternhaus und Schule entsteht". Kinder brauchten ein gute Atmosphäre, in der sie gerne lernen: "Atmosphäre schafft Leistung. Dort, wo sich Kinder wohl fühlen, entfalten sich ihre Begabungen." Jaeger schilderte die Aufgaben des Elternbeirats und erinnerte daran, dass die Elternschaft Vorträge anbiete und das erfolgreiche Hauptschulprojekt "Ausbildungsplätze für Schulabgänger" unterstütze. Im vergangenen Jahrgang seien dadurch 16 Ausbildungsplätze akquiriert worden.

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(Haigerer Kurier, 18.08.2010, Text und Fotos: Volker Lommel.)