Haiger, 18.11.2024.
Für die beiden 8. Klassen des Realschulzweigs steht auch in diesem Schuljahr wieder das Projekt I AM MINT, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, dem Europäischen Sozialfond und der Agentur für Arbeit auf dem Programm. Ziel des Projektes ist es, Jugendliche für naturwissenschaftliche Berufe zu begeistern. Das Projekt möchte durch eine intensive Berufsorientierung und starken Praxisbezug für MINT-Berufe (MINT steht für: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) begeistern.
Am Anfang steht eine vierstündige Einführungsveranstaltung, die Kick-Off-Veranstaltung. Sie ist ein wichtiger Bestandteil um die Schüler und Schülerinnen auf die später anstehenden Unternehmensbesuche vorzubereiten, im Vorfeld offene Fragen zu klären und einen Fragenkatalog als Grundgerüst für die Jobinterviews in den Unternehmen zu erstellen.
Begleitet von den beiden I AM MINT-Trainern Alexander Bork und Nino Frignani lernten die Textorianer anhand verschiedenster Methoden Berufe kennen, in denen MINT steckt, etwa Pharmakant oder Hörgeräteakustiker. Es sei wichtig, jungen Menschen Ausbildungsmöglichkeiten zu zeigen, die auch mit einem Realschulabschluss möglich seien und dazu großes Entwicklungspotenzial hätten – im Anschluss vielleicht auch ein Studium, betonte Bork.
Um den Jugendlichen einen Einblick in die Praxis zu ermöglichen und so gut wie möglich auf ihre Fragen einzugehen, laden kooperierende Unternehmen die Schülerinnen und Schüler im weiteren Verlauf des Projekts in ihre Betriebe ein, dort stehen ihnen die Azubis als Mentoren für Fragen und Antworten zur Verfügung. „Diese Art der Kontaktaufnahme ist sehr gut für alle Beteiligten: Sie findet auf Augenhöhe statt und lässt ehrliche Fragen und Antworten zu. Nichts geht darüber, ein Unternehmen vor Ort kennenzulernen und sich an Tätigkeiten wie zum Beispiel Fräsen auszuprobieren, um herauszufinden, was man kann und was einem Spaß macht“, schildern die beiden Trainer ihre Erfahrungen.
Welche Fähigkeiten muss man für MINT-Berufe mitbringen? Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler mit Bork und Frignani nach: Sie erfuhren, dass es eine ganze Palette spannender MINT-Berufe gibt und dass man zudem sehr gute Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen hat. Bei einem Quiz mit Mikroskopbildern sahen sich die Jugendlichen Bilder von starkvergrößerten Details aus der Natur an – und waren erstaunt, was es alles gibt. So bekamen sie die menschliche Zunge, die Magenschleimhaut und ein Spinnenbein aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen.
Schnell kam die erste Neugier an MINT auf, die mit dem Ausschneiden eines Namensschildes von besonderer Form als ersten Praxistest noch weiter gesteigert wurde. Gemeinsam mit den Trainern fanden die Jugendlichen heraus, welche verschiedene Fähigkeiten wie logisches Denken, Ehrgeiz und handwerkliches Geschick in den MINT-Berufen gefragt sind. So konnten die Schüler auch eigene Ideen und verschiedene Herangehensweisen erproben. Bei einer weiteren Aufgabe wurden Berufe und Aktivitäten bestimmten Berufsfeldern und Bereichen, sowie den Bereichen Mathe, Informatik Naturwissenschaft und Technik zugeordnet.
Zur Vorbereitung der nun anstehenden Firmenbesuche notierten die Textorianer ihre Fragen an die Unternehmen auf Zettel, die anschließend an einen Fragenbaum auf ein Plakat geklebt wurden, um die Erkundung so erkenntnisreich wie möglich werden zu lassen. Zudem lernten sie auch die Berufsberaterin Lydia Steiger von der Bundesagentur für Arbeit kennen, die jeden Dienstag in der Johann-Textor-Schule ist, um Schülerinnen und Schülern den Einstieg in die Berufswelt zu erleichtern.
„Es war toll und hat Spaß gemacht“, fasst ein Schüler seine Eindrücke zusammen. „Schön, dass wir so viele verschiedene Berufe kennenlernen konnten. Das war sehr interessant und hat viele tolle Einblicke ermöglicht“, ergänzt eine Mitschülerin.
Das "I-AM-MINT"-Projekt wurde durch die Landesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT Hessen ins Leben gerufen wurde. Aktuell haben bereits über 8000 Schülerinnen und Schüler an dem Projekt teilgenommen. Der Frauenanteil liegt dabei über 40%. Über 300 hessische Schulen und Unternehmen sind bereits Teil des I AM MINT–Netzwerks.