StartArchivArchiv 2007Singe, wem Gesang gegeben

Singe, wem Gesang gegeben

Fiona Schauer an der PosauneGeige und Gitarre waren gestimmt, das Keyboard auf Orgelklang programmiert. Frisch geputzt glänzten die goldenen Flügel der kleinen Engel. Solchermaßen gewappnet startete ein Weihnachtskonzert, bei dem sich traditionelle Weisen mit modernen Klängen verbanden. "Der Abendsegen" aus der Oper "Hänsel und Gretel" und "Kling Glöckchen", vom Projektchor der Klassen 6 bis 10 unter der Leitung von Silke Röth vorgetragen, offenbarte glockenreine Stimmen, denen kleine Unreinheiten nichts anhaben konnte.   
Keine musikalische Leistungsschau à la "Deutschland sucht den Superstar" (auch wenn sich manche jugendliche Stimme in den angesagten Popsound der Casting Shows verstieg), sondern Freude am Singen und Musizieren stand im Vordergrund. Schulleiter Dr. Gerald Lohwasser wünschte den Zuhörern viel Freude bei dem was die jungen Interpretinnen und Interpreten zu bieten hatten - das Publikum ließ sich nicht lange bitten und feierte jede Darbietung mit stürmischem Applaus.
Im Mittelpunkt des weihnachtlichen Programms standen Lieder aus der Feder von Paul Gerhärdt, einem Zeitgenossen des Geschichtsschreibers Johann Textor. Pfarrer Andreas Strauch wies in seinen Begrüßungsworten auf die ungebrochene Bedeutung von Gerhardts Lyrik hin, die "Vertrauen und Zuversicht auch in der Unsicherheit unserer Zeit vermittelt". Ganz im Vertrauen auf seine Fähigkeiten agierte Robin Schmitt, der am Keyboard in cooler Manier seinen selbst komponierten "Weihnachtsblues" präsentierte, während Micha Kaiser mit seinem Tenorhorn prächtig "Vom Himmel hoch" präsentierte. Ob Gospel ("While Shepherds Rocked"), Pop ("Last Christmas") oder das auch in einer chinesischen Version vorgetragene "O du fröhliche", stets stand der Spaß an der Freude und der frohen Botschaft im Vordergrund.
Kerzeneinzug durch den Chor der Förderstufe Christa Majer, die Leiterin des Chors der Förderstufe und der Nachmittagsbetreuung, sowie Pianist Jürgen Poggel bereiteten den Stimmen und den Instrumentalisten (die Mädels waren dabei eindeutig in der Überzahl) einen tragfähigen Rahmen, um ihre musikalische Kunst zu zeigen. Auch wenn mancher vokaler Einsatz nicht ganz perfekt war, mancher Ton etwas daneben lag, das Publikum in der Stadtkirche scherte sich um solche kleinen Ausrutscher nicht. Und wer weiß, vielleicht erwächst aus dem Musikunterricht an der Johann-Textor-Schule noch das eine oder andere Talent. Schließlich haben auch die Stars von heute mal klein angefangen,
Das Weihnachtskonzert jedenfalls endete mit dem feierlichen Kerzeneinzug durch den Chor der Förderstufe und dem gemeinsam angestimmten ultimativen Klassiker unter den Weihnachtsliedern: "Stille Nacht".
(Haigerer Kurier , 15.12.2007, und Fotos hel.)
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