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208 Fünftklässler neu in der JTS

Der FörderstufenchorWeder für die Baustelle direkt vor den Toren der Schule noch für die starken Regenfälle am Tage der Aufnahmefeier sei die Johann-Textor-Schule verantwortlich, betonte Direktor Dr. Gerald Lohwasser während seiner Begrüßungsrede. Doch beides sorgte gestern früh für einen verspäteten Beginn der Einschulung in der proppevollen Turnhalle.

Dr. Lohwasser hieß 208 Fünftklässler und deren Angehörige mit den Worten von Friedrich Hegel willkommen: "Nur durch das gemeinschaftliche und übereinstimmende Handeln der Lehrer und Eltern kann allein etwas Wirksames zu Stande kommen." Die Schule lege großen Wert auf ein konstruktives Miteinander von Eltern und Lehrer zum Wohle der Schüler.

Der Direktor erzählte eine Geschichte von zwei Freunden, die durch die Wüste wandern. Während eines Streites schlug der eine dem anderen ins Gesicht. Der Geschlagene kniete nieder und schrieb in den Sand: "Heute hat mich mein bester Freund ins Gesicht geschlagen." Bei einem Bad in einer Oase rettete der Freund dem von ihm Geschlagenen das Leben, als der im Schlamm zu versinken drohte. Daraufhin ritzte der Gerettete folgendes in Stein: "Heute hat mein bester Freund mir das Leben gerettet." Zur Erklärung für sein Verhalten sprach der Gerettete folgendes: "Wenn uns jemand gekränkt oder beleidigt hat, sollten wir es in den Sand schreiben, damit der Wind des Verzeihens es wieder auslöschen kann. Aber wenn jemand etwas tut, was gut für uns ist, dann können wir das in einen Stein gravieren, damit kein Wind es jemals löschen kann."

Neun Klassen wurden für die Neuzugänge der Johann-Textor-Schule gebildet: Fünf Förderstufen- und vier Gymnasialklassen. Das pädagogische Konzept der JTS überzeugt immer mehr Eltern. Gerade im Gymnasialbereich fällen immer mehr Eltern die Entscheidung zu Gunsten der G9-Klassen der kooperativen Gesamtschule, die das Abitur nach 13 Schuljahren und nicht wie bei G8 bereits nach zwölf Schuljahren machen.

208 Fünftklässler sorgten gestern zusammen mit ihren Angehörigen dafür, dass die Turnhalle der JTS allen Nähten platzte.Schulelternbeirat Hartmut Jäger ermutigte in seiner Ansprache ebenfalls zu einer konstruktiven Mitarbeit der Elternschaft. "Was unsere Kinder brauchen ist eine gute Atmosphäre, in der sie gerne lernen." Eltern sollten sich dem Druck widersetzen, der erzeugt würde durch Sätze wie "Noten und Abschlüsse sind Lebenschancen" oder "Der Schulerfolg entscheidet über den Lebenserfolg." Ebenso wie bei der Weltmeisterschaft im Frauenfußball die deutsche Mannschaft nicht alles im Griff gehabt habe, so sei es auch im Leben. "Wir sollten nicht meinen, dass wir die Schullaufbahn unserer Kinder fest im Griff haben." Und nicht die guten Schulnoten seien entscheidend über das Lebensglück. Wichtiger sei eine ausgeprägte Persönlichkeit, Werte die gelebt werden könnten und ein gebildeter Charakter.

Der Förderstufenchor unter der Leitung von Christa Majerund Jürgen Poggel umrahmte die Feierstunde mit einigen Liedbeiträgen. Die aktuellen Hits, die sie dabei vortrugen, reizte sicher manchen der Neuen, diesen Chor in Zukunft auch zu verstärken. Weitere Programmpunkte waren das kleine Theaterstück "Der Vogelkopp" der Klasse 6G4 und der Hip-Hop-Tanz, den Schülerinnen des Jahrgangs 7 vorführten.

(Mit freundlicher Genehmigung des Haigerer Kuriers, 10.08.2011, Text und Fotos: Ute Jung.)

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