Haiger/Sinzig und Heppingen, 19.07.2021
Am Sonntag, den 18.07.2021 entschlossen sich die beiden Mitarbeiterinnen des förderkreises Kerstin Nietsch und Jana Maeting kurzentschlossen, nach Sinzig zu fahren und dort der von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Bevölkerung zu helfen.
Mit Schaufeln ausgestattet, machten sie sich auf den Weg und befreiten zusammen mit den Anwohnern eine Garage und einen Keller von Schlamm und Gegenständen. Voller Schmutz und total kaputt, aber zufrieden über die geleistete Hilfe, fuhren sie nach Haiger zurück. Auf der Heimfahrt stellten die beiden jungen Frauen fest, dass die Betroffenen nicht nur Hilfe bei Aufräumarbeiten, sondern auch in der Verpflegung und in menschlicher Zuwendung benötigen.
Da Jana am Montag nicht konnte, kam sofort die Zusage von Klaus-Dieter Schwunk, dem Vorsitzenden des Förderkreises, auszuhelfen. Es wurde noch Obst, Muffins und sonstiges Gebäck sowie Getränke beschafft, bevor die beiden am frühen Montagmorgen 100 Brötchen mit Wurst und Käse belegten, garniert mit Gurken und Paprika aus dem schuleigenen Gewächshaus. Danach machten sie sich erneut auf den Weg in das Katastrophengebiet.
Mit dem Bollerwagen des Förderkreises fuhren sie in die stark betroffenen Gebiete und verteilten dort die mitgebrachten Lebensmittel an die Betroffenen und an Helfer wie THW und Feuerwehr. Teilweise musste in die noch voller Schlamm und Unrat befindlichen Wohnungen gegangen werden, um die Bewohner zu erreichen.
Es war beeindruckend, wie sich die Bewohner über ein Brötchen, einen Apfel und ein Getränk gefreut haben. Einigen standen die Tränen in den Augen, auch weil wir von so weit gekommen sind, um einfach vor Ort zu helfen. Fast alle haben auch das Bedürfnis gehabt, mit uns über die Geschehnisse zu reden.
Gegen Spätabend, nachdem alles verteilt worden war, machten wir uns wieder auf den Heimweg. Wir waren kaputt, aber auch stolz. Den Entschluss, den Menschen vor Ort zu helfen, werden wir nie bereuen und die Eindrücke, die wir mitgenommen haben, werden wir nie mehr in unserem Leben vergessen.
Jetzt sind wir wieder daheim, unser Leben geht unseren gewohnten Gang, aber unsere Gedanken werden immer bei den Menschen dort vor Ort bleiben.
Übrigens ist unsere Hilfe vor Ort noch nicht zu Ende.