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Berufsbildungsmesse mit fast 50 Ausstellern

Haiger, 24.06.2022

Berufsbildungsmesse 2022Nach einer pandemiebedingten Pause von zwei Jahren konnte die Berufsbildungsmesse an der Johann-Textor-Schule Haiger endlich wieder in Präsenzform stattfinden. Mehr als fünfzig Aussteller aus den unterschiedlichsten Branchen, wie Handwerk, Gesundheit und öffentlicher Dienst stellten Schülerinnen und Schülern an Ständen ihre Ausbildungsangebote vor und boten die Gelegenheit, sich gleich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben.

Weiterbildungsangebote wie die Kaufmännischen Schulen Dillenburg und die Technische Hochschule Mittelhessen waren ebenfalls mit Infoständen präsent. Während die Messe am Freitag nur Schülerinnen und Schülern vorbehalten war, durften am Samstag auch interessierte Eltern erleben, welche vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten es in der Region gibt. Für das leibliche Wohl aller Messeteilnehmer war ebenfalls an beiden Tagen gesorgt.

„Die Schülerinnen und Schüler sollen die Chance haben, möglichst viele Ausbildungsberufe kennenzulernen. Ihr sollt das finden, was euch Spaß macht. Denn dann gibt einem der Beruf Erfüllung und man ist erfolgreich.“ erläuterte Schulleiter Norbert Schmidt in seiner Eröffnungsrede das Ziel der Messe. Seinen Dank richtete er an den Haigerer Bürgermeister Mario Schramm und Norbert Müller, Ehrensenator der Technischen Hochschule Mittelhessen, die dieses Jahr die Schirmherrschaft über die Veranstaltung übernommen hatten. Außerdem dankte er Alexander Schüler, Stufenleiter der Jahrgänge 9 und 10, der sich für die Organisation verantwortlich zeichnete.

Berufsbeildungsmesse 2022„Was ist in Haiger und der Region möglich? Wie kann man den Standort und die Unternehmen vor Ort stärken? Das liegt an euch. Nur durch junges Blut kann ein Unternehmen für die Zukunft gewappnet sein. Nutzt also die Chance, die euch hier geboten wird.“ appellierte Schramm in seiner Begrüßungsrede an die Schülerinnen und Schüler. Seine Ausbildung als Maurer habe ihn bis heute geprägt und immer viel im Leben gebracht, schilderte er in einem kleinen Rückblick. Die Entscheidung für eine Berufsausbildung sei daher immer gut und richtig. „Es stehen euch alle Wege offen!“ ermutigte Schramm seine jungen Zuhörer. Lobende Worte fand er auch für die JTS: „Es ist eine 200% richtige Entscheidung, die Berufsbildungsmesse in Haiger zu machen. Die JTS ist aus meiner Sicht eine der interessantesten und besten Schulen des Lahn-Dill-Kreises.“

Seinen Dank für das hervorragende Engagement betonte auch Müller in seinem Grußwort. Zentrale Thematik der Veranstaltung seien die Chancen in einer veränderten Welt. 2022 sei ein Jahr mit vielen Krisen, wie dem Klimawandel, Corona, dem Ukrainekrieg oder explodierenden Rohstoffpreisen. Umso wichtiger sei daher die Fähigkeit, Hindernisse als Chancen zu begreifen und an ihrer Lösung hart zu arbeiten. Dazu sei ein lebenslanges Lernen erforderlich. „Ihr werdet gebraucht!“ erklärte Müller den Textorianern mit Blick auf den akuten Fachkräftemangel. „Nie zuvor haben so viele Unternehmen auf gute Nachwuchskräfte gewartet, wie heute. Es ist eine tolle Perspektive.“ betonte er.

Als wichtigen Ratschlag gab er den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, dass Eignung und Neigung zusammenkommen müssen. Denn wer Lust auf Arbeiten habe, sei auch glücklich damit. Lobende Worte fand er auch für das Projekt „Ausbildung zur Ausbildung“, das Jugendlichen helfen soll, eine Lehrstelle zu finden. Am Ende seines Vortrags stellte er die Industrie 4.0 vor, die zunehmend auf automatisierte Prozesse setzen und bei der künstliche Intelligenz eine große Rolle spielen wird. Alte Arbeitsplätze werden wegfallen und durch neue Berufsbilder ersetzt werden, so Müller weiter. Mit dem Zitat „Investition in Wissen bringt die höchsten Zinsen.“ von Benjamin Franklin betonte er nochmals die Wichtigkeit lebenslangen Lernens, andernfalls werde niemand dauerhaft erfolgreich sein.

Berufsbdilungsmesse 2022„Willkommen im Metaverse!“ begrüßte Prof. Dr. Siegfried Schindler von der JLU Gießen seine Zuhörer. Er stellte sein Projekt „Move2: Make your own virtual reality experience“ vor. Es widmet sich der Entwicklung von Arbeits- und Lernumgebungen mithilfe von VR (Virtual Reality) und AR (Augmented Reality). So kann etwa eine Chemievorlesung in einem virtuellen Hörsaal stattfinden, bei der die Moleküle direkt als 3D-Modell in den Raum projiziert werden können. Mittels einer passenden VR-Brille haben die Teilnehmer trotzdem das Gefühl, vor Ort dabei zu sein. Mittels dieser Technologie kann weltweit gemeinsam gelernt und an Problemstellungen gearbeitet werden, ein elementarer Bestandteil der Industrie 4.0.

An einer Mitmachstation konnten die Besucher dann mit einer VR-Brille auch erste Erfahrungen im virtuellen Raum sammeln. Neben einer Achterbahnfahrt konnte man auch Star Wars Bösewicht Darth Vader gegenübertreten. Interessierte Lehrkräfte hatten außerdem die Gelegenheit, einen virtuellen Hörsaal nebst benutzbarer Tafel zu erkunden.

Einen echten Bagger oder Radlader fahren, diese Gelegenheit bot die Baufirma Karl Fey auf dem Außengelände an. Eine einmalige Chance, die viele Schüler begeisterte: „Die Messe war super. Vor allem das Baggerfahren!“ freute sich Piet Pacher aus der Klasse 8R1. Wer sich nicht hinter das Steuer traute, durfte Pflastersteine verlegen und so erfahren, was in einer Berufsausbildung im Baugewerbe gefragt ist.

Welcher der Trennschleifer ist kaputt? Um diese Aufgabe zu lösen, probierten sich die Textorianer als Land- und Baumaschinenmechatroniker und überprüften am Stand der Firma DiTec die entsprechenden Motoren indem sie sich die Filter und Zündungen genau ansahen. Ein gutes Auge war auch bei der Kontrolle eines Baggers gefragt. Ist der Ölstand in Ordnung? Was ist mit Scharnieren und Gelenken? Um diese Fragen zu klären, durften die Teilnehmer ebenfalls selbst Hand anlegen.

Berufsbildungsmesse 2022Heiß her ging es auch an der Mitmachstation der Gewerblichen Schulen Dillenburg. In einem 800 Grad heißen Ofen wurde eine Aluminiumlegierung geschmolzen, die anschließend in eine von den Schülerinnen und Schülern aus Ölsand hergestellte Form gegossen wurde. Das Produkt durfte dann Jeder mit nach Hause nehmen. Erfahren konnte man so etwas über die Berufe des Gießers, Formers und Gießereimechanikers. Daneben gab es auch die Gelegenheit, sich als Maurer zu versuchen und tatsächlich Stein auf Stein zu setzen.

Spielerisch ging es an der Station der Isabellenhütte zu, hier wartete ein Tischfussball auf Sportbegeisterte. Das auch die Textorschüler etwas herstellen können, zeigte ein selbst gebauter Flipper. Verschiedene AGs wie etwa 3D-Druck, Medien und Nachhaltigkeit haben zusammen an dem Gerät gebastelt, dass unter anderem aus einer alten Tür besteht. „Es ist eine Kombination aus Elektronik, Metallverarbeitung, Holzbau und Programmieren.“ erklärte Lehrer Yannic Diesner, der an dem Projekt beteiligt war.

Am Samstag war Edeka mit einem Showtruck zu Gast, auf dessen Bühne ein Moderator über Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe informierte.
Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von der Messe: „Es war spannend, viele neue Berufe kennenzulernen.“ erzählte Ayda Cesmeli aus der Klasse 8R1. „Interessant, was es alles gibt. Bei manchen Berufen könnte ich mir gut ein Praktikum vorstellen.“ ergänzte Lenia Bedenbender aus der 07G1. „Eine interessante und hilfreiche Veranstaltung. Toll, dass man direkten Kontakt zu den Arbeitgebern hat und erfährt, was man alles wissen und können muss. Es eröffnet viele neue Perspektiven.“ fasste Luke Lorenz aus der 10R1 seine Eindrücke zusammen.

Die nächste Berufsbildungsmesse an der JTS findet voraussichtlich im Frühjahr 2023 statt.

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